Jänner/Februar
Die Ruhe strahlend-kalter Wintertage
Niemals sonst wird Salzburgs barockes Gesicht in so puristisches Licht getaucht wie zu Jahresbeginn: Der stahlblaue Himmel ist ein Indiz für die kalten Temperaturen, die in den Monaten Jänner und Februar am Nordrand der Alpen herrschen. Die Wintersonne lässt die helle Fassade des Domes erstrahlen, hell leuchtet auch der Schnee auf den Gipfeln in der Ferne. Dort herrscht Hochbetrieb auf den Pisten: Das SalzburgerLand und seine Wintersportorte wie Zell am See oder Bad Gastein gehören zu den mondänsten und modernsten der Welt.
Auch in der Stadt knirscht es unter den Schuhen, denn in Salzburg gibt es ihn noch: Den echten Winter! Mit Schneetreiben in den mittelalterlichen Gassen, mit einem eisigen Lüftchen und roten Nasen. Es ist die Zeit, in der das Licht aus den Kaffeehäusern noch verlockender aufs Kopfsteinpflaster fällt als sonst: Nach einem flotten Spaziergang über den verschneiten Mönchsberg trifft man sich auf Melange, heiße Schokolade und Punschkrapfen. Der neueste Tratsch wird ausgetauscht, denn es sind die Monate, in denen die Einheimischen ganz unter sich sind.
Nach dem Silvesterfeierlichkeiten und der Mozartwoche im Jänner kehrt Ruhe ein. Salzburg gehört den Salzburgern ganz und gar: Ein nächtlicher Bummel durch die Altstadt führt die Mystik der Stadt mit ihren barocken Bauwerken vor Augen. Vereinzelte Schritte hallen in den Gassen wider, über den menschenleeren Plätzen ertönt das Glockengeläut: So könnten schon die Fürsterzbischöfe die Stadt erlebt haben.
Früh wird es dunkel um diese Jahreszeit: Die Nächte sind lang. Erst mit Maria Lichtmess am 2. Februar kehrt das Licht zurück. Die Tage werden merklich länger und auf den Fasching, der in Salzburg kaum spürbar gefeiert wird, folgt die Fastenzeit. Diese wird mit dem Heringsschmaus am Aschermittwoch eingeläutet und dauert 40 Tage. In Österreichs Bierhauptstadt wird nun das traditionelle Starkbier getrunken. Tagsüber hingegen genießt man auf den Bänken entlang der Salzach und im Mirabellgarten – dick eingepackt – die kostbaren Strahlen der Wintersonne.